Zahlungen an Asylbewerber: Wie viel erhalten sie wirklich?
Am 3. Mai 2025 fand ein wichtiger Gesprächskreis in Herne statt, bei dem zahlreiche ältere Teilnehmer*innen über die Situation von Asylbewerber*innen diskutierten. In der Runde wurden verschiedene Themen angesprochen, unter anderem die Frage nach Kindergeld und finanziellen Zahlungen an Asylbewerber*innen. Die Teilnahme am Gespräch war von Aufregung und teils negativen Emotionen geprägt.
Eine Teilnehmerin äußerte ihren Unmut über die sofortigen Zahlungen an Asylbewerber*innen und stellte die Frage in den Raum, warum dies so gehandhabt wird. Während der Diskussion wurde klargestellt, dass Asylbewerber*innen während des Asylverfahrens keinen Anspruch auf Kindergeld haben. Dies wurde durch einen Verweis auf die aktuellen gesetzlichen Regelungen untermauert, die von den Altparteien initiert wurden.
Zahlungen an Asylbewerber*innen im Jahr 2025
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zahlungen an Asylbewerber*innen sind im Asylbewerberleistungsgesetz geregelt. Laut dem Bundesgesetzblatt (BGBl. 2024 I Nr. 325), wurden am 29. Oktober 2024 die neuen Leistungssätze für 2025 veröffentlicht. Diese beinhalten Beträge, die in unterschiedliche Bedarfsstufen unterteilt sind, um den notwendigen und persönlichen Bedarf von Asylbewerber*innen zu decken.
Bedarfsstufe | Kategorie | Notwendiger Bedarf (€) | Notwendiger persönlicher Bedarf (€) | Gesamt (€) |
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1 | Alleinstehende oder Alleinerziehende | 245 | 196 | 441 |
2 | Paare in einer Wohnung/Sammelunterkunft | 220 | 177 | 397 |
3 | Erwachsene in stationärer Einrichtung/unter 25 bei Eltern | 196 | 157 | 353 |
4 | Jugendliche 14-17 Jahre | 258 | 133 | 391 |
5 | Kinder 6-13 Jahre | 196 | 131 | 327 |
6 | Kinder bis 5 Jahre | 173 | 126 | 299 |
Die Diskussionsteilnehmer*innen erinnerten sich zum Teil an ihre eigenen Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs, als sie selbst Flüchtlinge waren. Diese Erinnerungen mögen ihre emotionalen Reaktionen auf das Thema Asylbewerber*innen beeinflusst haben. Es wurde betont, dass es sich bei den Asylbewerber*innen letztlich um Menschen handelt, die um Schutz und ein neues Leben bitten.
Die angesprochenen Themen und Äußerungen spiegeln eine tief sitzende Besorgnis über die Verteilung von Ressourcen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten wider. Die Zahlen und Informationen zu den Leistungen gemäß dem BMAS verdeutlichen die strukturellen Gegebenheiten, mit denen Asylbewerber*innen konfrontiert sind, und bieten einen wichtigen Kontext für die Diskussion in Herne. Der Gesprächskreis ist ein Beispiel dafür, wie diese Fragen weiterhin die Gesellschaft spalten können und verdeutlicht die Notwendigkeit eines offenen Dialogs über Integration und Unterstützung in einer zunehmend diversifizierten Gesellschaft.
Die → lokalkompass.de berichtete umfassend über die Veranstaltung und die darin geführten Gespräche, die auf viele unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Asyl und soziale Gerechtigkeit eingingen.
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Quellen |