Mordprozess gegen Pfleger: 44-Jähriger soll 26 Patienten getötet haben!

Im Landgericht Aachen läuft derzeit ein aufsehenerregender Mordprozess gegen einen 44-jährigen Krankenpfleger, der wegen Mordes in neun Fällen und 34-fachen Mordversuchs angeklagt ist. Der Prozess wurde erstmalig am 28. April 2025 öffentlich und wird am Montag um 9.00 Uhr fortgesetzt, wie n-tv.de berichtet.

Die Anklage stützt sich auf die Behauptung, dass der Angeklagte zwischen Ende Dezember 2023 und Mai 2024 auf einer Palliativstation in Würselen bei Aachen über 26 Patienten eigenmächtig stark sedierende Medikamente verabreicht haben soll. In neun dieser Fälle führten die Handlungen des Pflegers zum Tod der Patienten. Dies geschah offenbar, um seine eigene Arbeitsbelastung zu reduzieren.

Anklagepunkte und Zeugen

Ex-Kollegen des Beschuldigten, darunter auch leitende Mitarbeiter der Klinik, wurden als Zeugen geladen, um ihre Aussagen zu den Vorwürfen zu machen. Diese Zeugen hatten ursprünglich an einem vorherigen Prozesstag aussagen sollen, konnten allerdings aufgrund verspäteter Ladung nicht erscheinen, wie WDR.de berichtet.

Der Pflegekraft, der 2007 seine Ausbildung abschloss, äußert sich bislang nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen, und auch seine Verteidiger haben sich bislang nicht geäußert. Einigen Berichten zufolge soll der Angeklagte jedoch gesagt haben, er wolle lediglich das Leiden der Patienten verringern.

Das Gericht hat mittlerweile zwölf Angehörige als Nebenkläger zugelassen, darunter der Sohn eines über 80-jährigen Patienten, der im Mai 2024 auf der Palliativstation behandelt wurde. Dieser Patient überlebte, starb jedoch fünf Monate später in einem Hospiz, nachdem er das Vertrauen in die Pflegekräfte verloren hatte. Kritisch wird berichtet, dass er im Hospiz versucht hat, aus dem Fenster zu springen, um keinen weiteren Kontakt zu einem Pfleger zu haben.

Ermittlungen und Unterstützung der Kliniken

Nach der ersten Strafanzeige am 27. Mai 2024, die die Rhein-Maas-Klinik erstattete und eine fristlose Kündigung aussprach, wurde eine spezielle Mordkommission gegründet. Im Verlauf der Ermittlungen wurden Hunderte Patientenakten durchforstet, und vier Exhumierungen von verstorbenen Patienten durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde auch das Mobiltelefon des Angeklagten abgehört, um weitere Beweise zu sichern.

Parallel zu den Vorgängen in Würselen laufen ebenfalls Ermittlungen in den Städtischen Kliniken Köln, wo der Angeklagte von 2014 bis 2020 tätig war. Hierbei konnte zwar eine bestimmte Anzahl an Unregelmäßigkeiten festgestellt werden, jedoch wurde keine Anzeige erstattet. Dennoch unterstützen die Kliniken Köln die laufenden Ermittlungen.

Zusätzlich werden während des Prozesses zwei Sachverständige, darunter ein Palliativmediziner, aussagen. Das Gericht hat angekündigt, dass das Urteil Anfang Juni erwartet wird. Im Falle einer Verurteilung droht dem Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung. Sollte ihm nachgewiesen werden, dass er zusätzlich weitere Taten begangen hat, könnten weitere Prozesse folgen.

Dieser Fall wirft auch grundlegende Fragen zur Qualität und Ethik in der Gesundheitsversorgung auf. Der Umgang mit Patienten, insbesondere in der Palliativversorgung, steht im Zentrum ethischer Diskussionen, die von den Prinzipien des Wohltuns und des Nichtschadens geprägt sind. Die Komplexität der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen erfordert eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Bedingungen, unter denen Pflegekräfte arbeiten, und den ethischen Standards, die in der Patientenversorgung unerlässlich sind, was von PMC ausführlich thematisiert wird.

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