Ehrenamtliche Helfer im Gefängnis: Ein Weg zurück ins Leben!

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Remscheid zeigt ein aktives Bürgerengagement durch die Einbindung von ehrenamtlichen Betreuern. Diese engagierten Bürger stehen den Häftlingen zur Seite und erleichtern ihnen den Zugang zu sozialen Ressourcen. Derzeit sind 40 Ehrenamtliche in der JVA Remscheid aktiv, die zum Ziel haben, Gefangenen zu helfen, ein straffreies Leben zu führen. In ganz Nordrhein-Westfalen sind es sogar etwa 2000 Ehrenamtliche, die sich in Gefängnissen für die soziale Wiedereingliederung einsetzen. Laut WDR verstehen die Ehrenamtlichen diesen Prozess als eine Möglichkeit, um den Inhaftierten den Kontakt zur Freiheit zu erleichtern und sie auf ihre Entlassung vorzubereiten.

Einer dieser engagierten Betreuer ist Günter Selbach. Er hat heute, am 25. April 2025, den Häftling Wolfgang Neustadt besucht. Vor seinem Besuch wurde Selbach von einem Bediensteten der JVA abgetastet, eine standardisierte Prozedur, die er aus seinen zahlreichen Besuchen bereits kennt. Der Besuchsraum ist schlicht, mit zwei Ledersofas und einer Grünpflanze ausgestattet, er wird jedoch von dicken Gitterstäben vor den Fenstern geprägt. In einem solchen Raum führt Selbach Gespräche mit Neustadt, der eine lebenslange Haftstrafe verbüßt, und sie diskutieren unter anderem über die politische Lage. Selbach hebt hervor, dass viele Häftlinge nicht von Grund auf böse seien und dass ihre Situation oft ein Spiegelbild der Gesellschaft darstelle.

Ehrenamtliche in der JVA Remscheid

Marion Fabricius ist eine weitere Betreuerin in der JVA Remscheid. Gemeinsam mit einem katholischen Gefängnisseelsorger betreut sie eine Gruppe von Männern, die ebenfalls lebenslang verurteilt sind. Fabricius bietet den Häftlingen Unterstützung und Mut durch persönliche Gespräche. In ihrer Gruppe hat ein Häftling seine Ausbildung im Gefängnis abgeschlossen, was als positiv für die Rehabilitation angesehen wird. Fabricius ist davon überzeugt, dass die Gespräche, die sie führt, einen merklichen Einfluss auf die Häftlinge haben, da diese oft aus zerrütteten familiären Verhältnissen kommen und vertrauensvolle Bezugspersonen benötigen.

Das ehrenamtliche Engagement in der JVA wird von verschiedenen Institutionen wie der Diakonie und der Caritas gefördert. Die Caritas bietet Schulungen für Interessierte an, die sich ebenfalls als Betreuer engagieren möchten. Um diese wichtigen Aufgaben zu unterstützen, wird das Projekt auch vom nordrhein-westfälischen Justizministerium gefördert. Der katholische Gefängnisverein im Bergischen Land und die evangelische Bergische Gefängnisgemeinde bieten zusätzliche Möglichkeiten zur Mitwirkung in der JVA.

Für alle, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessieren, gibt es einen direkten Kontakt zur JVA Remscheid. Frau Angenendt steht für weitere Informationen zur Verfügung, Telefon: 02191 595-324. Engagierte Bürger können hierbei einen signifikanten Beitrag zur positiven Entwicklung und Wiedereingliederung der Inhaftierten leisten.

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