Schiedsrichter-Gutachten: Fehlentscheidungen beim 36. Spieltag enthüllt!

Am 5. Mai 2025 analysierte der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati in einem umfassenden Bericht für liga3-online.de die strittigen Szenen des 36. Spieltags der 3. Liga. In seiner Analyse stellt er fest, dass einige Entscheidungen der Schiedsrichter, darunter auch in einem entscheidenden Derby, gravierende Fehler aufwiesen.

Rafati, der über eine jahrzehntelange Erfahrung im Schiedsrichterwesen verfügt und heute als Mentalcoach und Referent für Stressmanagement tätig ist, erörtert 14 strittige Szenen. Besonders auffällig sind mehrere Fehlentscheidungen bei entscheidenden Aktionen, die sich erheblich auf den Verlauf der Spiele ausgewirkt haben könnten.

Analyse der strittigen Szenen

In der ersten Szene wird Kai Brünker von Berkan Taz in seiner eigenen Hälfte gehalten. Laut Rafati ist die Entscheidung des Schiedsrichters Timon Schulz, dafür Gelb zu zeigen, korrekt, da keine klare Torchance vorlag.

Interessanter wird es im Falle von Tim Köhler, der im Strafraum den Ball an den Hals bekam, was einen Elfmeter zur Folge hatte. Rafati hebt hervor, dass dies eine Fehlentscheidung war, da kein Handspiel festgestellt werden konnte.

Zu Calogero Rizzuto, der wegen eines Fouls Gelb-Rot erhielt, bemerkt Rafati, dass nur ein Allerweltsfoul vorlag; ein Freistoß wäre ausreichend gewesen.

In der Szene um Thomas Kastanaras, der möglicherweise im Abseits stand, erkennt Rafati eine falsche Entscheidung. Er sieht auch den Elfmeter für Soufiane El-Faouzi als nicht gerechtfertigt an, da der Kontakt nicht ausreichte.

Besonders brisant ist Rafatis Urteil über einige Elfmeterentscheidungen im Kontext des Spiels zwischen Dynamo Dresden und FC Erzgebirge Aue. Im Derby wurde ein fragwürdiger Elfmeter für Dresden verhängt, was Rafati kritisch bewertet. Sein Urteil ist eindeutig: Der Elfmeter, gegeben in der 31. Minute, sei ein Fehler gewesen, da der Ball lediglich an den Arm von Niko Vukancic gegangen sei, was kein strafbares Handspiel darstellt. Zudem vergab Christoph Daferner den Elfmeter, was keinen erheblichen sportlichen Schaden verursachte. Rafati stimmt jedoch der Entscheidung, einen Elfmeter für Aue nach einem Zweikampf nicht zu geben, zu.

Die Herausforderungen der Schiedsrichter

Diese Fehler werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich Schiedsrichter im Fußball ausgesetzt sehen. Laut den Erkenntnissen von die-sportpsychologen.de müssen Schiedsrichter während eines Spiels enorm viele Entscheidungen treffen – im Schnitt etwa 200 pro Partie. Studien zeigen, dass bis zu 20% dieser Entscheidungen fehlerhaft sein können. Die Entscheidungsfindung wird häufig durch die Geräuschkulisse im Stadion beeinflusst, was den sogenannten Crowd-Noise-Effekt verdeutlicht.

Rafatis Analyse hebt hervor, dass nicht jede Situation klar erkennbar ist. Die Wahrnehmung, Beurteilung und schließlich die Entscheidung sind wichtige Faktoren, die im Schiedsrichteralltag eine Rolle spielen. Schiedsrichter arbeiten hart daran, ihre Leistungen zu verbessern, insbesondere in den unteren Spielklassen, wo oft vereinseigene Assistenten eingesetzt werden, die eingeschränkte Sichtweisen haben.

Einige weitere strittige Szenen des Spieltags umfassen: Maximilian Krauß, der für ein rücksichtsloses Foul nur ermahnt wurde, was Rafati ebenfalls als Fehlentscheidung wertet, und mehrere Elfmeter, die in der Analyse als ungerechtfertigt eingestuft werden. Rafati zieht ein Fazit: In vielen Fällen wurde nicht die korrekte Regelanwendung vorgenommen, und entscheidende Szenen blieben unbestraft.

Diese Erkenntnisse über die Schiedsrichterleistungen, das Management von Entscheidungen und die notwendige Präzision bei der Regelanwendung verdeutlichen, wie komplex und herausfordernd die Rolle eines Schiedsrichters im Fußball ist.

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