Verletzter Senior nach Unfall in Andernach – Welches Risiko birgt das Alter?

Am 10. Mai 2025 ereignete sich in Andernach, Landkreis Mayen-Koblenz, ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein 80-jähriger Autofahrer verletzt wurde. Der Senior war mit seinem Fahrzeug gegen ein parkendes Auto gestoßen, wobei sein Fahrzeug zur Seite kippte. Die genaue Ursache des Unfalls ist bisher ungeklärt. Die Feuerwehr musste eingreifen und das Dach des Fahrzeugs aufschneiden, um den Mann zu befreien, der anschließend mit einem Armbruch ins Krankenhaus gebracht wurde. Der Gesamtschaden wird auf etwa 10.000 Euro geschätzt, zudem musste die Straße während der Rettungsarbeiten voll gesperrt werden.

Während des Unfalls waren neben dem Fahrzeug des Seniors noch zwei weitere Autos betroffen: das geparkte Fahrzeug, gegen das er prallte, und ein weiteres Auto, auf das dieses geschoben wurde. Die Verkehrssicherheit für ältere Autofahrer gerät in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus. Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass ältere Fahrer (65+) häufiger in Unfälle verwickelt sind und oft die Hauptschuld tragen. So waren im Jahr 2022 rund 68,7 Prozent der mindestens 65-Jährigen Hauptverursacher von Verkehrsunfällen mit Personenschaden, bei den mindestens 75-Jährigen stieg dieser Anteil auf 76,6 Prozent.

Alter und Unfallhäufigkeit

Das Risiko für ältere Fahrer, in einen Unfall verwickelt zu werden oder schwerwiegende Verletzungen zu erleiden, ist signifikant höher. Laut den Zahlen waren 2022 über 52.000 Menschen ab 65 Jahren in Verkehrsunfälle verwickelt, von denen 1.023 starben und 12.350 schwer verletzt wurden. Senioren machen demnach 14,5 Prozent aller Verunglückten aus, stellen jedoch 36,7 Prozent der Verkehrstoten. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, einen Verkehrsunfall nicht zu überleben, bei über 65-Jährigen fast dreimal so hoch wie bei jüngeren Fahrern.

Einer der Gründe für die niedrigere Unfallbeteiligung bei älteren Menschen liegt in ihrer geringeren Teilnahme am Straßenverkehr. Allerdings zeigen die Statistiken, dass sie beim Fahren oft weniger vorausschauend sind: ein häufiges Fehlverhalten zeigt sich in der Missachtung der Vorfahrt und beim Abbiegen sowie Wenden. Tagesschau berichtet, dass auch die Einhaltung des Sicherheitsabstands bei älteren Fahrern häufig zu wünschen übrig lässt.

Politische Debatten zur Verkehrssicherheit

In der politischen Debatte wird über Maßnahmen diskutiert, um die Verkehrssicherheit für ältere Autofahrer zu erhöhen. Verkehrsminister Volker Wissing lehnt jedoch derzeit eine regelmäßige verpflichtende Selbsteinschätzung für ältere Fahrer ab und bezeichnet diese als unnötige Bürokratie. Gleichzeitig wird auf EU-Ebene über neue Regelungen für ältere Fahrer nachgedacht, einschließlich einer vorgeschlagenen Selbsteinschätzung zur Fahrtauglichkeit alle fünf Jahre für Menschen über 70 Jahre. Destatis hebt außerdem hervor, dass Haushalte mit älteren Hauptverdienern seltener über ein Auto verfügen, was möglicherweise zu einer geringeren Anzahl an Fahrten und damit zu weniger Unfällen führt.

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